Genauso sieht das auch Ludwig Hartmann, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im bayerischen Landtag. Für ihn ist der öffentliche Personennahverkehr eine „kommunale Pflichtaufgabe“. Soll dessen Attraktivität erhöht werden, dann könne man sich nicht ausschließlich an der Nachfrage orientieren, vielmehr müsse das Angebot an Bus und Bahn merklich erweitert werden. Hartmann bezog sich hierbei auf den Verkehrsverbund im benachbarten Vorarlberg, der vorbildlich und effektiv Mobilität auch ohne eigenen PKW garantiere und deshalb von der Bevölkerung hoch geschätzt und in Anspruch genommen werde.

Max Deisenhofer, Mitglied des Landtages und Landratskandidat von Bündnis 90/Die Grünen, berichtete von seinen eigenen Erfahrungen mit dem Nahverkehr im Landkreis Günzburg: nur ein bescheidenes Angebot, mangelhafte Vertaktung, verspätete oder nicht mehr erreichbare Anschlüsse, Tarifdschungel. Doch vieles könne ohne großen Aufwand verbessert werden.

Und dies eben – so hoben alle drei Redner hervor – müsse gerade von jenen politisch gewollt und durchgesetzt werden, die in der Kommunalpolitik verantwortlich sind. So müsse das Flexibus-System optimiert werden und dürfe sich nicht mehr auf einzelne Kommunen beschränken. Dagegen ermöglicht ein Verkehrsverbund, sowohl Busse wie auch die Bahn mit nur einem und dann preiswerten Ticket zu nutzen, das auch digital gebucht werden kann. Ein großes und auch für Ichenhausen wichtiges Vorhaben ist hier die Realisierung der Regio-S-Bahn Donau-Iller.

Das Fazit zog Armin Pawellek, Vorstandsmitglied der LIB, der die Veranstaltung moderierte: Sicherlich bedeutet das Thema „Mobilität im ländlichen Raum“ zunächst eine Auflistung von Mängeln und Defiziten. Aber eine andere, nutzer- und zugleich umweltfreundliche, nicht allein auf das Auto fixierte Verkehrspolitik ist denkbar und möglich und kann viel zum Besseren hin verändern.

Angebot statt Nachfrage – Mobilität der Zukunft im ländlichen Raum

Eine Informationsveranstaltung der
Liste Ichenhauser Bürger (LIB) und Bündnis 90/Die Grünen
vom 21.2.2020

Vieles von dem, was die Mobilität im ländlichen Raum betrifft, wird auf Bundes- und Landesebene entschieden, bevor es sich unmittelbar vor Ort, im Landkreis und in den Kommunen, auswirkt. Welche Vorstellungen Politiker zum Straßenbau, zur Bedeutung der Bahn und zur digitalen Zukunft des Verkehrs haben, wollten die zahlreichen Besucher erfahren, die zu einer Veranstaltung der Liste Ichenhauser Bürger (LIB) und Bündnis 90/Die Grünen in den Dilldappersaal gekommen waren.

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Matthias Gastel, Mitglied der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und im Verkehrsausschuss, informierte über Verkehrsprojekte des Bundes, also auch darüber, ob, wie und wann die Ortsumfahrung Ichenhausen/ Kötz gebaut wird. Seine Einschätzung: Das kann sich noch lange hinziehen, bei zu erwartenden Widerständen und vor allem deshalb, weil angesichts des Klimawandels und neuer Technologien großdimensionierte Vorhaben grundlegend zu überdenken seien. Nachdrücklich betonte Gastel, dass neue Straßen unabdingbar von innerörtlichen Maßnahmen begleitet sein müssen. Nur dann lasse sich die erwartete Entlastung realisieren; durchaus denkbar ist auch, dass dann auf den Neubau einer Straße verzichtet werden könne.
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